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Deutsche Stiftung Musiktherapie

Finanzielle Unterstützung

Die Stadt Rendsburg und der Kreis Rendsburg-Eckernförde unterstützten das MIR – vormals "Musiktherapeutikum Rendsburg" – regelmäßig auf Antrag. Es war jedoch absehbar, dass bei schwieriger werdender Finanzlage der öffentlichen Hand diese Mittel einmal ausbleiben könnten.  So initiierten Prof. Dr. Bruhn sowie der spätere Direktor des Nordkollegs, Peter A. Schneider, die Gründung einer Stiftung. In Absprache mit dem Bürgermeister Teucher (Rendsburg) sowie dem Landrat Bellmann (Kreis Rendsburg-Eckernförde, zahlten Kreis und Stadt je 50.000 DM in die "Stiftung öffentlichen Rechts" ein.

 

Zuwendungen in der Startphase:

  • Stadt Rendsburg
  • Kreis Rendsburg-Eckernförde
  • Kölln-Flocken-Werke Elmshorn (Dr. Driftmann)
  • Diakonisches Werk (über das Vorstandsmitglied Jochen Riggers)
  • "Hamburger Abendblatt": Verein "Kinder helfen Kindern"
  • Musikinstrumenten-Firma "Roland"
  • Lions Club Rendsburg
  • Round Table Rendsburg
 

 

Die Deutsche Stiftung Musiktherapie wurde im Jahre 1997 in Rendsburg gegründet. Der erste Vorstand bestand aus Prof. Dr. Bruhn als 1. Vorsitzendem, Peter A. Schneider als 2. Vorsitzendem (beide Urheber der Stiftung) sowie Jochen Riggers (Diakonisches Werk) als weiterem Vorstandsmitglied. Der erste Stiftungsrat wurde von Prof. Dr. Rauhe von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Hamburg, HfMdK, Hamburg) als 1. Vorsitzendem geleitet. Weitere Mitglieder waren der Rendsburger Bürgermeister Rolf Teucher, Landrat Geerd Bellmann, Amtsarzt Dr. Peter Idel sowie Prof. Dr. Eckard Weymann (Musiktherapie Institut der HfMdK).

 

Stiftungssatzung

Die Urheber der DStM (Prof. Dr. Bruhn, Schneider) erstellten im Juli 1997 in Abstimmung mit Land und Finanzamt eine Satzung, die den Kriterien de Mildtätigkeit und Gemeinnützigkeit entsprach. Die Stiftungsgelder wurden den Urhebern zur Einzahlung als Grundstock übergeben. Sie wurden und werden seitdem zu möglichst günstigen Konditionen festgelegt. Dabei war die vertrauensvolle Kooperation mit den örtlichen Banken und Sparkassen sehr entscheidend.

 

Der wesentliche Stiftungszweck ist laut Satzung

  • die Förderung musiktherapeutischer Arbeit in Deutschland
  • die beschaffung von Mitteln zur Förderung musiktherapeutischer Arbeit durch andere gemeinnützige Körperschaften oder Körperschaften des öffentlichen Rechts zur Verwirklichung steuerbegünstigter Zwecke
  • die finanzielle Unterstützung bedürftiger Klienten und Klientinnen im Sinne des § 53 Abgabenordnung im Zusammenhang mit der musiktherapeutischen Arbeit
 

 

Dieser Zweck wird erfüllt durch

  • Verbesserung der Ausstattung musiktherapeutischer Einrichtungen
  • finanzielle Unterstützung von bedürftigen Klienten und Klientinnen zum Zwecke der Erlangung von Interventionen durch ausgebildete Musiktherapeuten
  • die Förderung der wissenschaftlichen Forschung zu musiktherapeutischen Interventionen.
 

 

Dabei ist laut Satzung "dem Bedarf des Vereins Musiktherapeutikum Rendsburg e.V. ... Rechnung zu tragen, der durch die Verkürzung der Zuschüsse zum Betrieb der ambulanten Einrichting durch Stadt Rendsburg und Kreis Rendsburg-Eckernförde entsteht."

 

Einsatz der Stiftungsmittel

Der wichtigste Stiftungszweck ist regelmäßig bis heute erfüllt: Die Unterstützung der musiktherapeutischen Arbeit des MIR. Das MIR kann als älteste deutsche Institution eines ambulanten Musiktherapieangebots auf 40 Jahre zurückblicken. Weiterhin werden in den Räumen an der Berliner Straße 1 zahlreiche Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen behandelt. Musiktherapeut*innen des MIR sind zudem tätig in Kindertagesstätten, Grundschulen (u.a. Gewaltprävention), Musikschulen, Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Hospizen. Die Stiftung hat insbesondere in der schwierigen Phase des Übergangs von Editha Dorigo zu Dr. Wolfgang Mahns (1997) sowie in der darauf folgenden grundlegenden Neuorientierung finanzielle Unterstützung geleistet.

Diese Aktivitäten gingen einher mit dem Aufbau und der Weiterentwicklung einer zweijährigen Weiterbildung Musiktherapie für Lehrer*innen, Musikpädagog*innen und Musiker*innen (1993 - 2002). Diese wurde initiiert durch Editha Dorigo, ab dem 2. Kurs geleitet von Dr. Mahns, koordiniert durch das Nordkolleg und durchgeführt in Kooperation mit namhaften Hochschuldozent*innen (u.a. Prof. Dr. Bruhn, Prof. Dr. Willms). Absolvent*innen dieser Weiterbildung waren oder sind im MIR tätig, haben eine selbstständige Praxis, haben eine Beschäftigung in Musikschulen, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Kliniken oder Schulen oder sind als Fortbildner*innen tätig.

Im Jahre 2000 erhielt der Verein Musiktherapie Rendsburg und Umgebung e. V. als Träger des MIR den Zuschlag für ein Modellprojekt „Abschiedsmusik – Musiktherapie mit Dementen und Menschen in der letzten Lebensphase“ im Rahmen des Modellprogramms des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BFSFJ) "Altenhilfestrukturen der Zukunft" (Projektleitung: Beate Mahns). Der Impuls hierzu kam von Prof. Dr. Bruhn. Die Stiftung war ein wichtiger Türöffner für die Mittelzusage. Gefördert wurde das Modellprojekt zusätzlich zu den Bundesmitteln sowie Mitteln der "Stiftung Mensch" vom Land Schleswig-Holstein sowie von der DStM. An dem vom MIR durchgeführten Projekt nahmen das Hospiz "Pflege Lebensnah" (Rendsburg) und "Haus Schwansen" (Rieseby) teil. Neben dem Einsatz von Musiktherapie in mehreren Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie im Hospiz der Pflege LebensNah Rendsburg war das Projekt auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Hierzu wurden zehn ausgewählte Pflegekräfte aus Haus Schwansen sowie Kolleginnen und Kollegen des Rendsburger Hospizes Pflege LebensNah drei Jahre lang musiktherapeutisch im Rahmen des Projektes geschult. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet und evaluiert sowie auf einer viel beachteten Tagung am 24.04.2003 in Rendsburg unter dem Titel „Musiktherapie zur Qualitätsverbesserung in der Pflege im Alltag“ vorgestellt.

 

Personelle Veränderungen im Stiftungsrat und im Stiftungsvorstand

Im Jahr 2009 kommt es zu einem Wechsel im Stiftungsrat. Prof. Dr. Bruhn nimmt die Position des inzwischen ausgeschiedenen Otto Bernhardt (CDU-MdB) ein. Sein Stellvertreter wird Reinhard Frank (1. Vorsitzender des Vereins Musiktherapie RD). Die weiteren Positionen sind gesetzt mit jeweils einem Vertreter der staatlichen Ausbildungsgänge (Prof. Elmar Lampson, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, HfMuT), Bürgermeister Rendsburg (Andreas Breitner) und einem Vertreter des Landrats Rendsburg-Eckernförde (Dr. Rolf Schwemer) Der Vorstand der DstM) wird mit Dr. Anne Leins, Dr. Wolfgang Mahns und Guido Froese (Direktor des Nordkollegs) neu besetzt.  Nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Bruhn (2010) kommt es erneut zu einer notwendigen Veränderung. Reinhard Frank (freier Journalist) übernimmt den Vorsitz im Stiftungsrat. Als Vertreterin der HfMuT konnte Frau Prof. Karin Holzwarth gewonnen werden. Eine zusätzliche Position wurde geschaffen für eine Vertreterin der weltweit renommierten musiktherapeutischen Ausbildung im Nachbarland Dänemark (Prof. Dr. Inge Nygard Pedersen, Aalborg). Die weiteren Sitze sind aktuell besetzt durch Pierre Gilgenast (Bürgermeister Rendsburg) sowie weiterhin Dr. Schwemer (Landrat RD-Eckernförde).  Der Vorstand besteht nun aus dem 1. Vorsitzenden Dr. Wolfgang Mahns,  Guido Froese (Akademieleiter Nordkolleg) sowie Sandra Fietze-Wierer (Musikreferentin Nordkolleg).

 

Bisherige Aktivitäten

  • regelmäßige Unterstützung des Musiktherapie Instituts
  • Unterstützung in einer Phase der Stabilisierung und Neuorientierung des MIR
  • Unterstützung wissenschaftlicher Arbeiten und Publikationen
  • gezielten Unterstützung einzelner förderbedürftiger Klient*innen
  • Unterstützung des dreijährigen Modellprogramms "Abschiedsmusik" (2000 - 2003)
  • Unterstützung der 2-jährigen Weiterbildungsmaßnahme Musiktherapie für Lehrer*innen, Musikpädagog*innen und Musiker*innen (1993 -2002)
  • Unterstützung von insgesamt fünf Fachtagungen am Nordkolleg, zuletzt 2008
  • Unterstützung des Bremer Projekts "Junior-Senior-Integrationsprojekt": Zusammenkommen (2015 - 2016)
  • diverse Korrespondenz und Beratung bei Projektanträgen

 

Erfüllung des satzungsgemäßen Auftrags

  • Bearbeitung von Projektanträgen

 

Eingehende Projektanträge werden wohlwollend geprüft und nach Möglichkeit unterstützt.

 

Zuwendungskriterien (nach Maßgabe vorhandener Finanzmittel)

  • Es liegt ein formloser Antrag vor.
  • Der Antrag ist begründet und durch ein Konzept belegt.
  • Das Vorhaben ist innovativ.
  • Die Unterstützung ist zeitlich begrenzt. .
  • Dem Antrag ist ein Finanzierungskonzept beigefügt, das sowohl den Eigenanteil des Antragsstellers enthält als auch weitere finanzielle Träger bzw. eigene Antragsversuche (Subsidiarität)
  • Auch das Musiktherapie Institut Rendsburg (MIR) ist grundsätzlich  antragsberechtigt - auch über den regelhaft ausgezahlten jährlichen "Sockelbetrag" hinaus.
 

 

  • Öffentliche Darstellung

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Musiktherapie pflegt mit fachlicher Expertise die Erstellung einer Website, die

  • über Musiktherapie informiert
  • die die Möglichkeiten der Stiftung benennt
  • eine Antragstellung auf Förderung erleichtert ("Ich brauche Hilfe")
  • Möglichkeiten für Zuwendungen schafft ("Ich möchte spenden")

 

Weitere Möglichkeiten der öffentlichen Darstellung werden genutzt:

  • regelmäßige Presseberichte
  • Verteilung von Flyern
  • Präsenz bei einschlägigen Veranstaltungen
  • Unterstützung von Vorträgen und Fachtagungen

Die Idee regelmäßig stattfindender Vorträge und Fachtagungen wird wieder belebt. Dabei geht es darum, Impulse zu setzen bzw. entsprechende Planungen zu unterstützen und bei Gebrauch zu machen von den einschlägigen Netzwerken praktizierender Musiktherepeut*innen, Fachverbänden, Fachzeitschriften sowie Ausbildungsstätten.

Perspektiven

Die aktuelle Zinslage ist zurzeit schwierig. Die Zinsentwicklung liegt im untersten Bereich, so dass Projektanträge nur in sehr begrenztem Umfang genehmigt werden können. Gleichwohl erhoffen wir uns durch die unter Punkt 7 angeführten Maßnahmen eine entscheidende Konsolidierung und Weiterentwicklung im Dienste der uns anvertrauten beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen, deren Bezugspersonen sowie weiteren Zielgruppen im Bereich der Erwachsenen (u.a. Bereich geistige Behinderung, Autismus, körperliche Beeinträchtigung), der Erkrankungen im Alter (Altersdepression, Parkinson, Alzheimer) und als Begleitung auf dem letzten Weg (Hospiz, Palliativstation). Daneben sind Projekte denkbar im Bereich der Arbeit mit Schulkindern bei schulischer Inklusion (Gewaltprävention, Konzentrationsförderung, Sprachförderung u.a.) und bei Erwachsenen im Sinne präventiver Gesundheitsfürsorge (Burn-Out-Prophylaxe o.ä.).

 

Literatur

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2004): Altenhilfestrukten der Zukunft  - Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Bundesmodellprogramm

Bruhn, Herbert (1999):  Musiktherapie bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter. Symposiumsreader des 1. Rendsburger Symposiums 1998. Nordkolleg Rendsburg: Eigendruck      

Bruhn, Herbert (2008): Rechenschaftsbericht für die Zeit vom Gründungsjahr 1997 bis 2008 (unveröfftl.)

Haus Schwansen (2010): TransAltern  - Voneinander wissen -Voneinander lernen. Mit einem Vorwort von Dr. Jens Bruder. Haus Schwansen (Riesey): Eigendruck
http://www.haus-schwansen.de/fileadmin/download_haus_schwansen/transferleitfaden.pdf

Mahns, Wolfgang (1998): Weiterbildung Musiktherapie Rendsburg, in: Musiktherapeutische Umschau Bd. 19. H. 1, S. 48 -51

Mahns, Wolfgang (2000): Abschiedsmusik – Musiktherapie mit Dementen und menschen in der letzten Lebensphase. In: BFSFJ: Auftaktveranstaltung "Altenhilfestrukturen dwe Zukunft", S. 189 – 194, Frechen: Ritterbach  Medien Gmbh

Mahns, Wolfgang (2002): Abschiedsmusik – Musiktherapie mit dementen alten Menschen. In: Deutsches Rotes Kreuz (Hrsg.): DRK-Forum Nr. 6, S. 34 – 43

Musiktherapie Institut Rendsburg
http://www.musiktherapie-rendsburg.de/startseite/

Nordoff/Robbins-Zentrum: Fördergesellschaft für Musiktherapie e.V.
https://www.musik-bewegt.de/projekt/46-nordoffrobbins-musiktherapie

 

Dr. Wolfgang Mahns, M.A.